Das neue TurBiScat PM 40 kann aufgrund der kombinierten 90° / 25°-Messungen und der optionalen Farbmessung für eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten in der Brauerei verwendet werden. Der folgende Applikationsbericht geht auf die Trübungsmessung im Sudhaus ein, speziell am Auslauf des Läuterbottichs, wo die Grundlage für ein optimales Bier geliefert wird.
In den letzten Jahren ist es durch den Klimawandel zu geringeren Erntemengen der Braugerste gekommen und Ackerfläche wird zunehmend für den stetig gestiegenen Bedarf nach nachwachsenden Rohstoffen zur Energiegewinnung genutzt. Deswegen ist ein optimaler Prozess zur Ausnutzung der Rohstoffe erforderlich.
Die Arbeit im Sudhaus – bestehend aus dem Maischen, dem Abläutern zur Trennung von fest und flüssig und dem Würzekochen – stellt das Herzstück eines jeden Brauprozesses dar. Die Trübungsmessung wird hierbei am Auslauf des Läuterbottichs eingebaut und dient dazu, die Maische optimal auszunutzen und die Grundlage für hochqualitatives Bier zu liefern. Das Gerät misst Trübungen typischerweise im mittleren bis höheren Bereich. Trübungswerte um die 30 EBC gelten als typisch.
Nach Abschluss der Maischarbeit wird die Maische (Mischung aus Spelzen und Zuckerlösung) vom Maischbottich in den Läuterbottich gepumpt. Dieser hat einen Boden aus geschlitzten Blechen, durch den die flüssige Phase den Läuterbottich verlassen kann. Die Spelzen bilden dabei eine Art Filterkuchen. Da nach einiger Zeit diese Schicht (Treberkuchen) zunehmend dichter wird, lockert man sie durch ein langsam drehendes Hackwerk auf.
Die Trübungsmessung hat zwei Funktionen. Am Anfang muss der optimale Startzeitpunkt des Läuterprozesses gefunden werden. Weil sich die Filterschicht erst allmählich durch das Absetzten der Spelzen bildet, ist die Trübung zu Beginn des Abläuterprozesses hoch. Deshalb wird die Würze im Kreislauf gepumpt (sog. Trübwürzepumpen), bis Trübung einen genügend tiefen Startwert (ca. < 50 EBC) erreicht hat. Danach beginnt das eigentliche Abläutern. Hier erfolgt der zweite Messeinsatz, der sicherstellen soll, dass die Trübung sich während 80 % der Läuterzeit unter 30 EBC hält. Höhere Trübungen bewirken einen verstärkten Eintrag von ungewollten Stoffen mit entsprechend ungünstigen Auswirkungen auf die weitere Verarbeitung (insbesondere die Filtrierbarkeit) und die Stabilität des Bieres. Das Diagramm zeigt den typischen Verlauf eines Abläuterprozesses. Der Abfall der Trübung am Anfang ist das Trübwürzepumpen. Es folgt die niedrige Trübung während des Läuterprozesses. Die Spitzen sind die Tiefschnitte des Hackwerks zum Auflockern des Filterkuchens.
Das Diagramm zeigt den typischen Verlauf eines Abläuterprozesses. Der Abfall der Trübung am Anfang ist das Trübwürzepumpen. Es folgt die niedrige Trübung während des Läuterprozesses. Die Spitzen sind die Tiefschnitte des Hackwerks zum Auflockern des Filterkuchens.Berechnen lassen sich Einsparpotenziale bei dieser Anwendung nicht direkt. Am deutlichsten wird der Nutzen beim Thema Filtration und Haltbarkeit. Ein Bier, welches beim Abläutern bereits erhöhte Trübungswerte hatte, sollte zum Beispiel bei der Filtration mit anderen Bieren verschnitten werden, um nicht die Filterstandzeit unnötig zu verkürzen. Das spart Geld durch eine optimal lange Filterlaufzeit. Was die Haltbarkeit anbetrifft, so wirkt sich eine niedrige Trübung des fertigen Bieres positiv beim Forciertest aus. Die Anzahl der möglichen Warmtage bis zum Erreichen der 2 EBC Grenze wird höher sein, was eine längere chemisch-physikalische Haltbarkeit bedeutet.
Messung im Abläuterprozess mit Streulichtmessung 25°, Übertragung des mA-Analogsignals oder der digitalen Daten über verschiedene Bussysteme zur kundenseitigen SPS. Auswertung und Steuerung des Läuterprozesses über die SPS.
Das TurBiScat PM 40 kann auch zur Trübungsmessung am Kieselgur- und anderen Filtern eingesetzt werden, in der Blendinganlage und in der Abfüllanlage.