Der Streuwinkel bezeichnet den Winkel zwischen der beobachteten Streurichtung und der Austrittsachse des Durchlichts:
Abb. 47: Streuwinkel
Das Polardiagramm in der folgenden Abbildung zeigt die Winkelabhängigkeit der Streuintensität für zwei Partikeldurchmesser:
Abb. 48: Winkelabhängigkeit der Streulichtintensität (relative Einheit) für polydisperse Suspensionen von SiO2 in Wasser. Die gesamte Massenkonzentration ist in beiden Fällen gleich. Wellenlänge: 550 nm.
Wie aus Abbildung 48 ersichtlich streuen sehr kleine Partikel in allen Richtungen annähernd gleich stark. Bei wachsendem Durchmesser nimmt die Streuintensität nicht nur global zu, sondern verstärkt sich wesentlich mit abnehmendem Streuwinkel.
Diese Erscheinung wird im Aufbau von Trübungsmessgeräten zur Erhöhung der Empfindlichkeit genutzt: je kleiner der Messwinkel, umso grösser die verfügbare Lichtmenge. Die Grenze ist durch das Auftreten des sogenannten Störlichts gesetzt, welches in der Nähe des transmittierten Strahls stark zunimmt.
Durch die Messung des Streulichts unter zwei verschiedenen Winkeln (z.B. 90° und 25°) kann durch Verhältnisbildung eine Aussage über die Korngrösse gemacht werden. Eine praktische Anwendung dieser Zweiwinkelmessung ist die Überwachung der Bierfiltration.