Die meistverbreitete Anwendung der Sigrist-Fluoreszenzmessgeräte (Fluoreszenzmessung) ist die Messung von Kohlenwasserstoffspuren in Wasser.
Im Labor werden die Kohlenwasserstoffe mit einem Lösungsmittel (z. B. Pentan oder Hexan) extrahiert und mittels Infrarotabsorptionsmessung, Gaschromatographie oder gravimetrisch bestimmt. Diese Probenaufbereitung (Mischen, Trennen, Analysieren) ist anspruchsvoll und gestattet keine kontinuierliche Messung. Als einfache Ersatzlösung wird zuweilen die Trübungsmessung angewandt (Trübung). Diese erfasst zwar fein suspendiertes Öl, reagiert aber einerseits auch auf andere Trübstoffe und misst anderseits gelöste Kohlenwasserstoffe nicht.
Aus diesen Gründen hat sich die Messung der Fluoreszenz als direkte Methode etabliert, welche die fluoreszierenden Stoffe in jeder Form (gelöst, emulgiert usw.) spezifisch und ohne Reagenzienbedarf erfasst.
Die wichtigsten industriellen Anwendungen sind:
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Erdölförderung. Rohöl ist mit Wasser vermischt, das abgetrennt und vor der Abgabe an die Umwelt gereinigt werden muss. Die Überwachung des tolerierten Ölgehaltes erfolgt mittels Fluoreszenzmessung.
- Öltanker. Das Bilgenwasser ist stark ölhaltig und erfährt deshalb vor der Rückgabe ins Meer eine Aufbereitung, welche entweder auf dem Schiff selbst oder an Land stattfindet. Die Einhaltung der verbleibenden Restkonzentration von 15 ppm wird durch ein Fluoreszenzmessgerät kontinuierlich überwacht. Das entsprechende Sigrist-Prozessphotometer ist explosionsgeschützt und gemäss den IMO Vorschriften zertifiziert.
- Wärmetauscher. Zum Aufheizen des Schweröls vor den Brennern der Dampfkessel und in den Fabrikationsprozessen der petrolverarbeitenden Industrie sind Wärmetauscher in grosser Zahl zum Heizen oder Kühlen mit Dampf und Wasser eingesetzt. Lecks in diesen Tauschern verursachen eine Verunreinigung des Wassers oder Kondensats, die kostspielige und gefährliche Folgen haben können.
- Abwasser. Industrieabwässer dürfen keine Kohlenwasserstoffe enthalten. Fluoreszenzmessgeräte kontrollieren die Einhaltung der behördlich vorgeschriebenen Grenzwerte kontinuierlich.
- Trinkwasser. Quellfassungen und Oberflächenwasser zur Trinkwasserherstellung können als Folge von Unfällen oder Lecks in Heizöltanks mit Kohlenwasserstoffen verunreinigt sein. Kontinuierliche Ölspurenmessungen gestatten eine risikolose Nutzung.