Streulichtmenge, welche auch bei trübungsfreiem Medium noch auftritt.
Bestimmte Anwendungen der Trübungsmessung wie z.B. die Überwachung des Eisenoxidgehaltes im Wasserkreislauf von Kernkraftwerken, die Kontrolle der Filtration von Trinkwasser oder die Messung von Staubpartikeln in Abgasen erfordern die Erfassung extrem kleiner
Feststoffkonzentrationen.
Die Intensität des von den wenigen Partikeln gestreuten Lichts ist sehr klein, und es zeigen sich hier die Grenzen der Möglichkeiten der Streulichtintensitätsmessung. Es ist aus den nachfolgend aufgeführten Gründen nicht möglich, den Nullwert, also die gänzliche Abwesenheit von Licht, zu erhalten. Einerseits entsteht im gemessenen Medium immer eine kleine Lichtmenge wegen der Molekularstreuung und der Anwesenheit von Restpartikeln, und anderseits bildet sich in der Messzelle das sogenannte Gerätestreulicht. Störlicht
- Das Molekularstreulicht entsteht durch Streuung an den Wassermolekülen, genauer an den durch die Molekularbewegung erzeugten Dichteschwankungen. Es liegt in der Grössenordnung von 0.007 FNU = 7 mFNU bei einer Wellenlänge von 880 nm.
- Das Restpartikelstreulicht stammt von den im Medium noch vorhandenen, nicht filtrierbaren Partikeln. Erfahrungsgemäss weist nach Norm ISO 7027 filtriertes Wasser ein Restpartikelstreulicht von weniger als 5 mFNU auf.
- Das Gerätestörlicht ist die Lichtmenge, welche auch bei theoretisch reinem Medium in der Messzelle produziert wird, hauptsächlich durch Reflexion und Verschmutzungen an den Fenstern.
Abb. 17: Bildung von Störlicht (S) an Messzellenfenster.
Der Wert des Gerätestörlichts ist ein Mass für die optische Qualität eines Trübungsmessgerätes. Im Sigrist Trübungsmessgeräten für Reinwasser ist durch eine entsprechende Konstruktion das Gerätestörlicht vollständig eliminiert.
Gewisse Trübungsmessgeräte gestatten die elektronische Unterdrückung der Grundaufhellung durch eine sogenannte Nullpunkteinstellung mit «Reinstwasser». Da aber die Restpartikelkonzentration und das Gerätestörlicht keine dauerhaft festen Grössen (zum Beispiel wegen zunehmender Fensterverschmutzung) sind, ist dieses Vorgehen nicht zu empfehlen. Der so eingestellte Nullpunkt ist ungewiss und kann schon bei kleiner Überkompensation zu negativen Messwerten führen.
Abb. 18: Streulichtanzeige in Funktion der Formazinzugabe (FNU) bei verschiedenen Korrekturen der Grundaufhellung.
Die Sigrist-Trübungsmessgeräte zeigen die Grundaufhellung unverfälscht an, und der Anwender kann sie jederzeit mit korrekt filtriertem Wasser überprüfen.