Die Bestimmung der Feststoffkonzentration in Flüssigkeiten und Gasen erfolgt gemäss den normierten Methoden mittels Filtration oder Zentrifugation. Der Feststoffanteil wird also abgetrennt, getrocknet und gewogen. Diese Labormethoden haben den Nachteil, dass sie mehrere Stunden beanspruchen und kaum automatisiert werden können.
Die Trübung hingegen, welche die Feststoffteilchen verursachen, eignet sich als optische Erscheinung bestens zur kontinuierlichen Messung. Die Bestimmung des Trübungswerts erfolgt durch die Erfassung des Streulichts, entweder als Abschwächung des transmittierten Lichts (Streukoeffizient) oder als Streulichtintensität unter einem bestimmten seitlichen Winkel.
Es besteht ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Trübungswert und der Feststoffkonzentration einer Suspension, wenn die Eigenschaften der Teilchen, ihr Brechungsindex und vor allem ihre Korngrösse konstant sind. Die für die Kalibrierung benutzte Standardsuspension Formazin ist ein gutes Beispiel dafür.
Die folgende Kurve zeigt als anderes Beispiel den Zusammenhang zwischen dem Trübungswert in FNU und Aufschlämmungen von Titanoxid und Eisenoxid (Rost).
Abb. 12: Trübungswert als Funktion der Konzentration von Titanoxid und Eisenoxid bei 620 nm
Aber auch weniger homogene Medien wie Oberflächen- oder Grundwasser zeigen eine sehr gute Übereinstimmung ihres Feststoffgehalts mit dem Streulicht. Insbesondere haben verfahrenstechnische Trennverfahren (Filtration, Sedimentation, Zentrifugation, Gaswäsche usw.) die Tendenz, das Korngrössenspektrum einzuengen, was der Reproduzierbarkeit zugute kommt.
In der Abgasaufbereitung beispielsweise ergibt die Streulichtmessung nach Elektrofiltern und Gaswaschanlagen gut reproduzierbare Werte zur Messung der Staubkonzentration.
In jedem Fall, selbst bei stark wechselnder Zusammensetzung wie z.B. in gewissen Industrieabwässern, liefert die kontinuierliche Trübungsmessung ein zuverlässiges Mittel zur Meldung von Konzentrationsstössen. Staubmessung, Rauchgasmessung